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Ein neuer Level

Einleitung

Krisenzeiten wie die derzeitige Corona-Krise sind Herausforderungen und auch Entwicklungsbeschleuniger. Es sind Katalysatoren, um von einem Level auf einen neuen Level zu kommen. Das gilt für politische Entwicklungen und auch für den Glauben.

In der Bibel lesen wir davon, dass einige der Jünger Fischer waren und beim Fischen Jesus begegneten; einmal bevor Jesus gestorben und auferstanden war und einmal danach.

Lk 5,1ff und Joh 21,1-11: zwei Begebenheiten mit den gleichen Personen und ähnlichen Umständen: See, Boote, Fische.

Manchmal wiederholen sich auch in unserm Leben Situationen und Umstände. Wichtig ist es, auf welchem Level wir das tun, was wir tun. Gott möchte uns ermutigen und herausfordern, auf ein neues Level zu gelangen, in der Beziehung zu ihm, im Glauben, im Vertrauen und im Dienst.

Zwischen beiden Fischzügen liegt der Tod und die Auferstehung von Jesus Christus. Das macht einen gewaltigen Unterschied im Umgang mit Jesus und mit den Herausforderungen des Fischens.

Wir sehen einige starke Veränderungen bei den Jüngern nach dem Tod und der Auferstehung des Herrn.

  1. Neuer Beziehungslevel
    Beim Fischfang in Lukas 5 war Jesus direkt im Boot, in Johannes 21 stand Jesus am Ufer.
  2. Neuer Glaubenslevel
    Zuerst sagte Jesus, dass sie weiter fahren sollten, dann später nicht mehr.
  3. Neuer Level des Vertrauens
    Auf dem Anfangslevel kämpfte der Verstand mit dem Wort von Jesus Auf dem Auferstehungslevel gehorchten die Jünger sofort, weil sie Jesus erkannten.
  4. Neuer Dienstlevel
    In Lukas 5 kämpften sie unter großem Druck mit ganzer Kraft, um die Fische an Land zu ziehen und holten auch noch weitere menschliche Hilfe. Davon lesen wir in Johannes nichts.

Neuer Beziehungslevel

Es gibt Unterschiedliche Stufen der Entwicklung und der Belehrung. Anfangs muss Jesus dich aus nächster Nähe begleiten und leiten. Wenn wir etwas Neues beginnen, brauchen wir ständig jemanden, der uns einweist, korrigiert und hilft. Das ist in der Welt und im Glauben ähnlich; man denke z.B. an das Autofahren am Anfang und dann später. So ist auch der jetzige Krisenmodus eine Erschütterung in der sich die Welt befindet und eine neue Situation. Wir brauchen Belehrung und besondere Begleitung in der Nähe unseres Herrn. Wir brauchen ein aktives und lebendiges Rhema-Wort von Jesus; wie, was und wann wir etwas tun sollen.

Neuer Glaubenslevel

Gerade am Anfang ist es wichtig, dass wir uns weiterbewegen und entwickeln, damit wir die Segnungen und Verheißungen von Gott erlangen, die er uns zugesagt hat. Auch wenn Jesus bei uns ist, sind wir noch nicht am Ziel. Wir müssen in die Tiefe des Glaubens und Handelns kommen, damit sich unsere Berufung erfüllt und wir geistlichen Reichtum erfahren können.

Die Gemeinde bewegt sich auf tiefes Wasser zu. Eine Zeit, wo wir uns einander nur digital nähern können, aber Jesus ist trotzdem dabei. Wir lernen heute etwas sehr Wichtiges für das neue Level: Das festzuhalten, was wir im Glauben schon ergriffen haben. Jesus will uns dort gebrauchen wo wir gerade sind, nicht nur am Sonntag in den Gemeinderäumen. Die Frucht und Kraft des Heiligen Geistes Kraft hilft uns ganz speziell.

Neuer Level des Vertrauens

Jesus sagte in Lk 5,4: “Fahrt jetzt hinaus.” Jetzt Jesus? Jetzt ist es die Zeit zum Fischen? Das ist für meinen Verstand vielleicht schwierig zu verstehen, aber Petrus antwortete: “… aber auf Dein Wort hin, will ich es tun.” Obwohl ich mich auf diesem Gebiet auskenne, will ich mehr auf das vertrauen, was du mir sagst Jesus. Ich tue es wegen dir, auch wenn ich nicht davon überzeugt bin.

Auf der ersten Entwicklungsstufe besprechen wir alles miteinander, aber wenn Du es so willst, dann mache ich es so. Auch wenn sich mein Verstand dagegen sträubt. Jetzt wo keine Hoffnung mehr da ist, jetzt wo die Erde ausgetrocknet ist sollen wir ernten?

Aber dann später in Joh 21: Jemand sagt ihnen, dass sie die Netze auf der rechten Seite auswerfen sollen und etwas in ihnen sagt ihnen: Es ist der Herr. Nach der Auferstehung hilft uns der Heilige Geist zu unterscheiden, ob es der Herr ist. Und so tun es die Jünger sofort und ohne auf der Verstandesebene zu diskutieren, weil sie Jesus mit dem Geist erkennen.

So wie Jesus vor seiner Auferstehung direkt bei seinen Jüngern war, hatten wir die Zeit als Gemeinde in der persönlichen und direkten Nähe. Wir kommen jetzt in eine Zeit der geistlichen Entscheidungen, ohne lange Diskussionen und Debatten, in denen wir angewiesen sind auf das, was wir von Jesus und dem Heiligen Geist gelernt haben. Deshalb ist die Gemeinschaft, das Gebet, das Wort Gottes gerade jetzt so wichtig. Damit unser Herz Jesus erkennt in den Versuchungen der letzten Tage. Durch die Führung des Heiligen Geistes in unserem Herzen und weil wir es gelernt haben, können wir auch Dinge tun, die wir so noch nie vorher getan haben.

Gott schafft Neues: ein neuer Abschnitt, neue Herausforderungen und Möglichkeiten, neue Wege des Fischens.

Neuer Dienstlevel

Früher drohten die Netze zu zerreißen und die Boote zu sinken. Der Druck und die Anstrengung war groß bei den erfüllten Verheißungen. Die Jünger baten sogar um Hilfe, allerdings nicht Jesus, sondern Menschen. Beim zweiten Mal lesen wir trotz einem vollen Netz mit 153 großen Fische nichts mehr davon. Sie brauchten keine weitere menschliche Hilfe. Gott macht unsere Werkzeuge in unserer heutigen Phase extrem stark und tragfähig. Es sind seine Gaben die er uns durch seinen Heiligen Geist gibt. Auch in der Corona-Krise, wo wir als Gemeinde körperlich nicht zusammen sind und gemeinsam Jesus begegnen, werden wir doch durch den Geist von Jesus geleitet und gesättigt. Ein neuer Level der Erkenntnis unseres Herrn, welchen wir nun sozusagen für uns in der Praxis anwenden und umsetzen. Ich habe z.B. gelernt, dass Jesus mich von Angst befreit und heute setze ich es um. Die heutigen Umstände werden dazu dienen, dass die Gemeinde Jesu verändert wird; erwachsener und mit einer größeren Ernsthaftigkeit, mit noch mehr Vertrauen und größerer Kraft. Das wird erkennbare Auswirkungen haben.

In der ersten Phase erschraken die Menschen über das Wunder und bewunderten den Fang. Beim zweiten Fischfang steht der Herr im Mittelpunkt. Petrus schwimmt Ihm sogar entgegen, um ihm seine Liebe zu zeigen. Wir konzentrieren uns nicht mehr auf die Segnungen, sondern auf den Geber des Segens. Wir haben tiefe Gemeinschaft mit unserem Jesus. Er hat das Mahl schon vorbereitet, während wir noch den Fang einholen. Das ist ein neues Level unserer Beziehung zu dem auferstandenen Herrn Jesus Christus.

Schritte zum neuen Level

Folgendes ist wichtig: Damit du von einer Stufe zur nächsten gehst, musst du die vorige zurücklassen, begraben und loslassen, denn vor jeder Auferstehung kommt der Tod. So wie auch Jesus gestorben und neu auferstanden ist. Vielleicht ist es bei uns eine Position, eine Denkweise, eine Gewohnheit, eine Tradition. Jeder Neubeginn, jede Entwicklung im Natürlichen und Übernatürlichen, lässt auch etwas hinter sich.

Neues Land kann ich nur erobern, wenn ich das alte verlasse und mich in das neue hineinbewege. Das müssen wir unbedingt verstehen, um einen neuen Level zu erreichen.

Die Jünger wollten weder den Tod noch die Auferstehung von Jesus gleich akzeptieren, ihr Verstand sträubte sich dagegen. Jesus sagte zu Petrus einmal: “Geh hinter mich Satan” (Mat 16,23). Erst später haben sie es verstanden. Wir Menschen wollen manchmal das Gute festhalten und verhindern dadurch das Bessere von Gott.

Maria Magdalena hat den Tod Jesu akzeptiert, indem sie Jesu Füße gesalbt hat und sie war auch der erste Mensch, dem Jesus als Auferstandener begegnet war. Wir können daraus lernen, ihr Lieben, damit wir nicht dieselben Fehler machen wie die Jünger damals.

Wenn wir Jesus als Auferstandenen erleben wollen und seine Kraft in unserem Leben erfahren wollen, müssen wir seinen Tod akzeptieren. Und auch wir selbst müssen Dinge loslassen und sozusagen mit ihm sterben, damit wir auch mit ihm zu einem neuen Leben auferstehen (Röm 6,5). Manchmal sind es alte Beziehungen, Bindungen oder auch Denk- oder Verhaltensweisen, die bei uns sterben müssen, damit wir auf eine neue Ebene kommen.

Unsere alte Entwicklungsstufe, auch als Gemeinde, ist vorbei. Es beginnt eine neue Zeit. Wir müssen unsere Gemeindegewohnheiten hinter uns lassen. Wir werden verändert werden durch die Corona-Krise; eine neue Normalität des Geistes in die alte Denkweisen so wenig hineinpassen wie neuer Wein in alte Schläuche.

Das Meer, die Umgebung, die Boote, die Werkzeuge und die Netze sind gleich geblieben, aber die Erkenntnis unseres Herrn ist jetzt das Ziel, geistliches Wachstum und nicht mehr das Wunder und die Umstände.

Früher waren wir wie kleine Kinder, aber Gott möchte, dass wir erwachsener werden und dennoch weiter kindlich vertrauen - auf einem neuen Level. Früher waren wir kindlich bezüglich der Erkenntnis und oft auch im Gehorsam, da sollen wir erwachsener werden.

Das Essen ist schon vorbereitet von unserem Herrn, während wir noch den Fang einholen. Er wartet am Ufer auf uns, mit seinen Segnungen und seiner Nahrung. Wir brauchen nicht mehr dem Segen in den äußeren Umständen nachjagen. Wir sind gesegnet durch die Gegenwart Jesu. Das ist die neue Ebene, die Jesus für uns vorbereitet hat. Wir werden vom Heiligen Geist gedrängt Gottes Willen zu tun und so werden wir geleitet und geführt durch seinen Heiligen Geist. Selbst bei den größten Wundern geht es nicht um das Wunder, sondern um Jesus Christus unseren Herrn. Auch bei den großen Segnungen in der heutigen Zeit werden wir dem Druck mit Gottes Kraft standhalten und so wie bei den 153 großen Fischen werden unsere Netze nicht drohen zu zerreißen.

Schauen wir auf unseren auferstandenen Herrn, auf den, der die Welt überwunden hat und der am Ufer auf uns wartet. Er hat das Essen schon vorbereitet.

Es ist wie bei einer Geburt, wenn das Baby die Gebärmutter verlässt, den Stress des Geburtskanals durchlebt und dann schließlich an der Brust der Mutter liegt. Jesus hat eine neue Ebene für seine Braut-Gemeinde vorbereitet; Jes 43,18.

Das ist unser neues geistliches Niveau. Das brauchen wir in der Zeit, die jetzt vor uns liegt.

Bewegt vom Heiligen Geist, der geistlichen Erkenntnis und dann auch dem direkten Gehorsam gegen Gottes Wort.